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Die Ungeschlagenen geschlagen

HG Saarlouis holt mit Beton-Abwehr und sicherem Angriff 25:17 (13:8)-Heimsieg gegen VfL Lübeck-Schwartau

 

Saarlouis. „Das war einfach nur geil“ – 1300 Fans in der Saarlouiser Stadtgartenhalle waren schier aus dem Häuschen, weil ihre Mannschaft – erstmals in der Punktrunde komplett – einen bärenstarken Fight lieferte, die ganzen 60 Minuten in Front lag und den bis dahin ungeschlagenen Tabellenzweiten aus Lübeck-Schwartau nie zur Entfaltung kommen ließ. Der 25:17 (13:8)-Sieg war verdienter Lohn für eine Klasse-Leistung.

 

Die von Jörg Bohrmann vorgegebene 3-2-1-Deckung schmeckte dem Top-Team aus dem Norden überhaupt nicht. Keiner seiner Spieler, so der Trainer des VfL, Torge Greve nach der Partie, habe heute das abrufen können, was sie hätten abrufen sollen, weil das die HG Saarlouis einfach nicht zugelassen habe. Er gratulierte der HGS zum verdienten Sieg.

 

„Wir wussten, was wir wollten, in der Abwehr und im Angriff“, bilanzierte ein stolzer Jörg Bohrmann nach diesem tollen Erfolg, sprach von einer überragenden Leistung in der Defensive und einem disziplinierten Spiel im Angriff. Der Sieg sei hoch verdient.

 

Von Anfang an machten die Saarländern dem VfL klar, dass es heute hier nichts zu erben gibt. Nach fünf Minuten leuchtete ein 2:0 von der Anzeigen-Tafel und der „achte Mann“ in der Halle wurde schon früh wach und laut. Doch Oliver Milde und Rickard Akerman sorgten mit ihren Toren dann dafür, dass Lübeck den Anschluss hielt. Saarlouis verteidigte aber den Zwei-Tore-Vorsprung bis zur 18. Minute (9:7), auch, weil Patrick Schulz im Saarlouiser Gehäuse einen sehr guten Tag erwischte und der beste Torschütze der Saarländer, Jerome Müller sicher traf. Als dann die beiden anderen herausragenden Spieler auf Seiten der HG, Falk Kolodziej und Pascal Noll das Ergebnis auf 11:7 (22.) stellten, standen die Fans in der Halle das erste Mal auf. Torge Greve bemühte schon seine 2. Auszeit, um seine Jungs aufzuwecken, nutzte immer wieder das Mittel des 7. Feldspielers, doch wirklich gebracht hat es nichts. Das HGS-Bollwerk um Michael Schulz hielt stand. Noch 2 Minuten waren es bis zur Halbzeit, als HGS-Goalie Pat Schulz zum 13:8 ins leere Tor traf und als er auch noch gleich darauf einen Siebenmeter von Sebastian Damm parierte, waren die Zeichen in der Halle schon mal auf Sieg eingestellt. Doch es sollten noch einmal 30 spannende Minuten folgen.

 

Dennis Klockmann, der Zweitliga-Torhüter der letzten Saison, parierte zwar gleich nach dem Seitenwechsel einen Siebenmeter von Lars Weissgerber, stand aber über die gesamte Spielzeit im Schatten seines Gegenübers Pat Schulz, der dann in der 48. Minute mit seinem zweiten Treffer ins leere Lübecker Tor (18:13, 48.) den Endspurt einleitete. Dass der VfL auch weiterhin das Mittel des siebten Feldspielers nutzte, war angesichts des Abwehrbollwerkes der HG fast nicht zu bemerken. Neun Minuten vor dem Ende markierte Lars Weissgerber mit einem blitzsauberen Treffer von der Aussenposition das 20:14 und fünf Minuten vor Schluss semmelte der Juniorennationalspieler einen Gegenstoß zum 22:14 in die Maschen. Da zweifelte in der Halle schon keiner mehr am doppelten Punktgewinn. Abwehrecke Michael Schulz setzte nach einem langen Pass von HGS-Nachwuchs-Talent „Bambam“ Kreis mit seinem Treffer zum 25:17 den Schlusspunkt unter eine tolles Spiel, bei dem die Fans sich schon vier Minuten vor dem Abpfiff von den Bänken erhoben hatten, um „ihre Jungs“ gebührend zu feiern.

Statistik Saarlouis:

Patrick Schulz (15 Paraden, 1 Siebenmeter gegen Damm und 2 Tore), Darius Jonczyk (n.e), Kreis, Leist, Kolodziej 4, Walz 3, Murawski 3, Weissgerber 2, Muller 1, Müller 6, Andersson, Michael Schulz 2, Paetow (n.e.), Polydore (n.e.), Engels, Noll 2

 

Statistik Lübeck-Schwartau:

Mallwitz (n.e.), Klockmann (8 Paraden, 2 Siebenmeter gegen Weissgerber und Noll), Glabisch, Milde 5, Lauenroth 1, Akerman 5, Hansen, Ranke 1, Zimmermann, Waschul, Schult 1, Damm 1, Köhler, Claasen 1, Schlichting 2, Bruhn.

 

Siebenmeter: HGS 0/2, VfL 0/1

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 12 (Walz 2x, Müller, Murawski, Engels, Noll), VfL 6 (Ranke 2x, Waschul)

 

Schiedsrichter: Dinges/Kirsch

 

Zuschauer: 1300