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Saarlouis gewinnt erstmals gegen die Wölfe

Herzschlagfinale in der Stadtgarten-Arena – 29:28 (12:14) gegen die Spitzenmannschaft aus Rimpar am Ende hoch verdient

 

Das war fresch: Den gewinnbringenden Treffer erzielten die Jungs von Jörg Bohrmann 61 Sekunden vor Schluss mit einem Kempa: Lars Weissgerber passt auf den einspringenden Ibai Meoki und der versenkt das Leder zum 29:27. Die Vorentscheidung in der mit 1100 Fans gut gefüllten Stadtgarten-Arena. Und die erlebten ein hochspannendes, rasantes „Kampf- und Abnutzungsspiel“ (Wölfe-Coach Obinger) mit einem Herzschlagfinale und zwei ganz wichtigen Punkten für die Gastgeber. „Jetzt können die Jungs noch ein bischen feiern und ab Mitternacht beginnt die Vorbereitung auf Rostock“, so Jörg Bohrmann, nach der erfolgreichen „Wölfe-Jagd“ in Saarlouis.

 

Für Saarlouis war die Partie gegen das Spitzenteam aus Rimpar am Samstag enorm wichtig, galt es doch, ein weiteres „Hineinschlingern“ in den Abstiegskampf unbedingt zu verhindern. So wurde der verdiente 29:28 (12:14)-Erfolg (der erste gegen Rimpar überhaupt) nach den dramatischen Schluss-Sekunden auch gefeiert. Die Fans in der Halle hatte es schon vier Minuten vor dem Ende nicht mehr auf den Bänken gehalten. Sie halfen ihren Jungs, das letzte Aufbäumen der Wölfe zu überstehen. Aber von Anfang an.

 

Saarlouis begann, wie zuletzt öfter praktiziert, mit einer sehr offensiven Deckung, doch Matthias Obinger hatte seine Wölfe offenkundig gut darauf eingestellt. Nach der 1:0-Führung übernahmen die Jungs um Patrick Schmidt und Benedikt Brielmeier das Kommando in der Halle. Sie nutzten mit viel Laufarbeit und Einsatz die Lücken, die sich bei dieser Deckungsvariante ergaben. Nach gut elf Minuten führten die Gäste 3:7, Jörg Bohrmann nahm seine erste Auszeit, stellte hinten auf 6:0 um und er brachte zum ersten Mal in dieser Saison Marcel Engels. Der ist zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber er brachte vor allem in der Defensive mehr Stabilität und erzielte in der 19. Minute  seinen ersten Liga-Treffer zum 8:11. Obwohl längst nicht alles rund lief bei den Gastgebern, ließen sie bis zur Pause aber nur einen Zwei-Tore-Vorsprung der Wölfe zu. Das 12:14 verdankte die HG dabei einem sehr gut parierenden Pat Schulz und einem von der Siebenmeter-Linie und von der Aussenposition sicher treffenden Lars Weissgerber.

 

„Wir gewinnen das heute“, war sich in der Halbzeitpause HGS-Manager Richard Jungmann sicher, obwohl seine Jungs hinten lagen. Die machten sich nach dem Wideranpfiff auf, zunächst den Vorsprung zu egalisieren (16:16, 36. Jerome Müller) und dann mit einem Murawski-Gegenstoß erstmals seit der 1. Minute wieder in Führung zu gehen (17:16). Und jetzt hatten die Saarländer, von der Halle lautstark nach vorne getrieben, Blut geleckt. Sie bliesen zur Jagd und waren zwei Rimpar-Auszeiten später mit 22:19 vorne. Und es sollte noch besser kommen. 10 Minuten vor dem Ende zimmerte HGS-Spielmacher Ibai Meoki das Leder zum 25:20 in die Maschen.

 

Doch gelaufen war das Ding damit noch nicht. Saarlouis ließ jetzt etwas die Konsequenz in der Abwehr vermissen und die Wölfe witterten noch einmal eine Chance. Nach einem Dreierpack von Siegler und Brielmeier waren sie in der 53. beim 25:23 wieder in Schlagdistanz. Kapitän Jonas Faulenbach übernahm nun in der HGS-Offensive Verantwortung, verteidigte mit den Treffern zum 26:23 und 27:24 den Vorsprung.

 

Als Yann Polydore mit einem Querpass auf Linksaussen Martin Murawski einsetzt und der zum 28:25 verwandelt, sind noch vier Minuten zu spielen und die Spannung ist auf dem Höhepunkt. Die HGS-Fans hält es nicht mehr auf ihren Plätzen. Doch die Wölfe wehren sich mit Zähnen und Klauen gegen die drohende Niederlage. Lukas Böhm und Lukas Siegler stellen das Ergebnis auf der Anzeigentafel auf 28:27. Herzschlagfinale. Der nächste Treffer für die Saarländer ist der Weissgerber-Meoki-Kempa und der entscheidet. Der Schlusspunkt von Julian Sauer ist nur noch Ergebnis-Kosmetik. Die restlichen 40 Sekunden spielen die Saarländer herunter und tanzen schließlich ausgelassen.

 

Dieser Sieg war wichtig, hält er doch den Abstand auf die direkte Abstiegszone. Jetzt noch beim Schlusslicht Rostock nächste Woche nachlegen, dann ist man in Saarlouis wieder im Soll und kann am 2. Weihnachtstag in Ruhe gegen Friesenheim „eine ordentliche Leistung“ (Bohrmann) bringen. Die Rückkehr von Marcel Engels ins Team hat schon geholfen, wenn auch Philipp Kessler noch ins Team zurückkehrt, dann kann man in Saarlouis in Ruhe in die Pause gehen.

 

Tore HGS: Weissgerber 7/4, Faulenbach 5, Müller 5, Murawski 4, Meoki 3, Polydore 2, Engels 2, Peter Walz 1

 

Tore DJK: Patrick Schmidt 6/2, Brielmeier 6, Böhm 4, Siegler 3, Sauer 3, Kraus 2, Schäffer 2, Kaufmann 2

 

Siebenmeter: HGS 4/4, DJK 2/3

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, DJK 6

 

Zuschauer: 1100

 

Schiedsrichter: Dinges/Kirsch