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Ein Punkt für die Moral

Saarlouis beendet Niederlagen-Serie beim 29:29 (15:19) gegen Aue

 

Saarlouis. Der Hoffnungsfunke in Saarlouis glimmt weiter. Auch wenn die Partie gegen den EHV Aue am Samstagabend nicht gewonnen werden konnte, so war der eine Punkt beim 29:29 (14:19) angesichts der beiden völlig unterschiedlichen Halbzeiten am Ende doch ein Punkt für die Moral der Mannschaft.

 

Stefan Swat, der Coach des EHV, war nach dem Spiel durchaus zufrieden, sah den Teilerfolg für seine Truppe als „ gewonnen Punkt“ an. Sein Kollege Kessler haderte mit Abwehrleistung seiner Jungs in der ersten Spielhälfte, hatte für den starken Auftritt seines Teams in den zweiten 30 Minuten dann doch ein dickes Lob übrig. Die 1150 Fans in der Stadtgartenhalle hatten in der Tat zwei völlig unterschiedliche Spielhälften und ein Wechselbad der Gefühle erlebt.

 

Die Gäste aus dem Erzgebirge übernahmen nach zehn ausgeglichenen Minuten (5:5) das Kommando in der Stadtgartenarena. Die HGS-Abwehr kam fast immer einen Schritt zu spät, Pat Schulz bekam keine Hand und keinen Fuß an irgend eines der Geschosse des Gegners. Die bauten ihren Vorsprung dann erst mal auf 6:9 aus, kontrollierten Partie und Gegner. Dann wechselte Philipp Kessler Darek Jonczyk in den Kasten und der setzte nach 20 Minuten ein erstes Zeichen, als er einen Pechstein-Siebenmeter entschärfte. Wenig später war Saarlouis dann wieder auf zwei Tore dran (12:14, 24.), nachdem Jonczyk den nächsten Siebenmeter – diesmal von Meinhardt geworfen – pariert hatte. Wirklich aus der Bahn werfen konnten die Gastgeber die Erzgebirgler da aber noch nicht. Bis zum Pausenpfiff stellten sie das Ergebnis auf 15:19, auch weil Lars Weissgerber von der Siebenmeterlinie kurz vor der Halbzeit nur den Pfosten traf. Aue hatte die besseren Karten weil Dumcius kaum zu halten war, Eric Töpfer im Kasten der Gäste ein paar Bälle mehr holte, als seine Gegenüber und weil Jerome Müller aufgrund einer schmerzhaften Sehnengeschichte in der Schulter des Wurfarmes nicht wie gewohnt abziehen konnte. Trotzdem war sein Trainer mit der Angriffsleistung insgesamt nicht unzufrieden. Das Manko lag in der Deckung und das sprach der Coach in der Kabine offenkundig deutlich an.

 

Nach dem Seitenwechsel war die Körpersprache der HGS-Defensive eine andere. Aue konnte zwar noch auf 15:20 (32.) erhöhen, doch die Gastgeber wurden nun langsam besser. Zwischen der 34. Minute (17:22) und der 47. Minute gelingt den Saarländern ein wahnsinniger 8:0-Lauf zur 25:22 Führung. Eingeleistet hatte den Jerome Müller mit dem 18:22, den Ausgleich besorgte Moritz Barkow beim 22:22 (41.), nachdem Stephan Swat mit einer Auszeit vergeblich versucht hatte, den Lauf der HGS zu unterbrechen. Für die erste Führung der Saarländer sorgte in der 43. Minute Michael Schulz, der einen Gegenstoß zum 23:22 versenkte. Hinten dicht, auch dank der Paraden von Jonczyk und vorne noch zweimal erfolgreich konnten die Gastgeber unter dem Jubel ihrer Fans die Partie drehen (25:22).

 

Doch der EHV gaben sich nicht geschlagen. Zunächst behauptete die HGS die Drei-Tore-Führung (26:23), dann aber konnte sich Swat auf seine Erfahrenen verlassen. Marc Pechstein und Eric Meinhard hielten die Erzgebirgler im Rennen, brachten ihr Team bis zur 54. Minute (27:27) wieder zurück. Saarlouis traf derweil mit seinen Würfen eher Erik Töpfer im Kasten des EHV, als in die Maschen. Der an diesem Abend starke Julius Andersson sorgte mit den letzten beiden seiner insgesamt 9 Tore noch zwei Mal für die Führung der HG, die der EHV aber jeweils wieder ausgleichen konnte. Zwei Auszeiten und eine tolle Jonczyk-Parade später ist die Partie zu Ende: 29:29.

 

Auch wenn der eine Punkte eigentlich zu wenig ist, ist die Niederlagen-Serie der HG Saarlouis erst einmal beendet worden. Und Philipp Kessler war nach dem Spiel überzeugt, dass seine Mannschaft sich für den kommenden Doppelspieltag in Konstanz und zu Hause gegen Bietigheim eine neue Portion Zuversicht geholt hat…

 

Statistik HG Saarlouis: Schulz (1.bis 15. Min.) 1 Parade, Jonczyk (16. bis 60. Min.) 9 Paraden (3 x Siebenmeter), Kreis, Leist 3, Kolodziej 2, Murawski 1, Weissgerber 2/1, Barkow 3, Muller, Müller 3, Andersson 9/2, Schulz M. 2, Engels 3, Noll 1.

 

Statistik Aue: Wetzel (4 Paraden), Töpfer (4 Paraden), Schäfer, Meinhard 6/1, Roch 3, Ebert, Bornhorn 3, Petreikis 1, Dumcius 6, Mägi 1, Faith 3, Jungemann, Schauer, Pechstein 6/1

 

Siebenmeter: HGS 3 / 4, Aue 2/5

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 4, Aue 6

 

Schiedsrichter: Köppl/Regner

 

Zuschauer: 1150